KUW 5 Abschlussgottesdienst
B - I - B - E - L, nimm die Bible us em Gstell. Mach se uuf und verzell! B - I - B - E - L. Mit diesem Lied von Andrew Bond stimmten die Kinder der KUW 5 heiter und beschwingt ins Thema ein. Anschliessend setzten sie das Gleichnis vom barmherzigen Samariter in Szene. Daraus lässt sich eine der wichtigsten Fragen ableiten, die wir der Bibel gegenüber stellen können: Welches ist das wichtigste Gebot? In seiner Erzählung legt Jesus einem Gesetzeslehrer die Antwort gleich selbst in den Mund: "Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst." Lukas 10,27
Was die Liebe zum Mitmenschen bedeuten kann, erzählt Jesus im anschliessenden Gleichnis dann sehr anschaulich. Wie steht es aber mit der Liebe zum Herrn, deinem Gott? Im Gottesdienst haben wir dazu Psalm 23 dem Gleichnis aus dem Lukasevangelium gegenübergestellt. Der uralte Text hat sich im Verlauf der Geschichte zwar von der Sprache her aber nicht vom Inhalt gewandelt. Ein Beispiel finden Sie in einem Druck der sogenannten Froschauerbibel, einer der ersten Bibelübersetzungen aus dem Jahr 1531. Nach einem Schätzwettbewerb, es galt den Jahrgang unserer alten Kanzelbibel zu erraten, widmeten wir uns den beiden Bibeltexten auf ganz besondere Art und Weise. Mit einem sogenannten Elfchen, einem Gedicht mit einem simplen Bauplan aus elf Wörtern, kann man die Kernaussage zu einem längeren Text oder einer Geschichte konzentriert zum Ausdruck bringen. Ein Beispiel gefällig? Sehr gerne!
Herr
mein Hirte
er schenkt mir
frisches Wasser, Ruhe finden
Liebe
Barmherzigkeit
Erbarmen, Herzlichkeit
Wem? Meinem Nächsten
Warum? Weil Gott mich
liebt
Händler
wird überfallen
bleibt verletzt liegen
niemand hilft, ausser einem
gerettet
Oder mit Bezug zu einem aktuellen Geschehen interpretiert
Unfau
wyterfahre? häufe?
was isch los?
wie cha ig dir
häufe?
Nach gutreformatorischer Tradition, entsprechend des Priestertums aller Gläubigen legten die KUW-Familien und auch die weiteren Gottesdienstgäste auf eingängige und tiefgreifende Art und Weise Bibeltexte aus. Zum Ausgang der Liturgie ertönte das traditionelle Unser Vater Gebet in einer zeitgenössischen Versform. Ich empfinde als Pfarrer sehr grosse Dankbarkeit für diese so heitere und doch tiefgreifend besinnliche Gottesdienstfeier.


